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KURZE GRAMMATIK DER DEUTSCHEN SPRACHE : Wörter und Wortarten
Das Adverb (Umstandswort)
Adverbien beziehen sich auf einzelne Wörter, Wortgruppen oder auf den ganzen Satz. Sie bezeichnen die Umstände eines Geschehens. Adverbien gehören zu den undeklinierbaren Wortarten. Nur einige wenige Adverbien können gesteigert werden. Man unterscheidet:
Lokaladverbien/Umstandswörter des Ortes wo? wohin? woher? da, daher, dorthin, hierher, drinnen, innen, vorn, links, oben, unten, vorwärts, unterwegs ...
Temporaladverbien/Umstandswörter der Zeit wann? seit wann? bis wann? wie lange? jetzt, nie, jemals, niemals, bald, stets, immer, einst, bisher, neuerdings, allezeit, heute, morgen, winters, zeitlebens, jahrelang, vorher ...
Modaladverbien/ Umstandswörter der Art und Weise wie? wie sehr? auf welche Art und Weise? allein, zusammen, allerdings, beinahe, fast, kaum, genau, gewiss, nur, gern, doch, durchaus, leider, möglicherweise, etwa, wohl, kopfüber ...
Kausaladverbien/Umstandswörter des Grundes warum? weshalb? wozu? wodurch? worüber? daher, darum, deswegen, demzufolge, folglich, dadurch, deshalb ...

Wortbildung des Adverbs
1. Ableitung von Adverbien:
mithilfe von Nachsilben (Suffixen). morgens, abends, anfangs, frühestens; ostwärts, talwärts; glücklicherweise, seltsamerweise; zugegebenermaßen.
2. Zusammengesetzte Adverbien:
Größte Gruppe sind die Adverbien, die aus da, hier, wo und einer Präposition gebildet sind. Beginnt die Präposition mit einem Vokal, wird an da und wo ein r angefügt. daran, dabei, dahinter, danach, darüber, dazwischen; hierauf, hierdurch, hierfür, hiermit, hierunter, hiervor; voraus; wobei, worin, worüber, wovon, wozu.

Pronominaladverbien (Präpositionaladverbien)
Pronominaladverbien wie darauf, hierüber etc. werden häufig wie bestimmte Pronomen stellvertretend für eine bestimmte Substantivgruppe (mit Präposition) gebraucht. Man unterscheidet:
Präpositionaladverb (Bezug auf Sachen):
Wir diskutieren gerade über die Pausenregelung. Wissen Sie etwas Genaueres darüber?
Kann ich mich darauf verlassen, dass die Arbeit morgen
fertig ist?
Hiermit will ich nichts zu tun haben.
Präposition + Pronomen (Bezug auf Personen):
Wir sprechen gerade über den neuen Chef. Wissen Sie etwas Genaueres über ihn?
Er ist eine gute Kraft. Auf ihn kann man sich verlassen.
Mit dem/ihm/denen ... will ich nichts zu tun haben.

Steigerung von Adverbien
Nur einige wenige Adverbien haben Steigerungs- oder Vergleichsformen. Meist werden die Höher- und Höchststufe von einem anderen Wortstamm als dem der Grundstufe gebildet.
oft öfter am öftesten/häufigsten
bald eher am ehesten
gern lieber am liebsten
sehr mehr am meisten
wohl (=gut) besser/wohler am besten/wohlsten

Verwendung des Adverbs im Satz
- als selbstständiges Satzglied (adverbiale Bestimmung), wenn es sich auf das Verb oder den ganzen Satz bezieht;
Hier entstehen fünf Neubauten.
Gestern hat es geregnet. 
Ich konnte leider nicht kommen.
Ich fand ihn sehr nett. 
Warum sagst du mir das erst jetzt?
- als Attribut, wenn es einzelnen Wörtern oder Wortgruppen zugeordnet ist;
Bald nach dem Vorfall ist sie weggezogen.
Die Läden schließen hier schon um 18 Uhr.
 - als Attribute können Adverbien vor- oder nachgestellt werden.
Die Vorstellung gestern war ausverkauft.
Die zweite
Straße links führt zum Bahnhof.
In dem Haus dort haben  wir früher gewohnt.
- Bei Präpositionalgruppen, die eine Zahlangabe enthalten, können Gradadverbien auch innerhalb der Fügung, hinter der Präposition stehen.
Ich bin in spätestens zwei Tagen/spätestens in zwei Tagen zurück.
Sie kommt in frühestens/frühestens in zwanzig Minuten zurück.